Gemeinsames Lernen in der Sälzerschule
Die Sälzer Gemeinschaftsgrundschule fühlt sich dem Leitspruch „In Gemeinschaft einzigartig“ verpflichtet, da dies unserer Erfahrung und Überzeugung nach ein für alle Kinder förderliches Entwicklungs- und Lernmilieu darstellt.
Jedes einzelne Kind wird in seiner Individualität wahr- und ernst genommen, seine bereits vorhandenen Kompetenzen bilden den Ausgangspunkt für die pädagogische Förderung.
Alle am Erziehungsprozess Beteiligten fühlen sich dem Grundsatz der Gleichwertigkeit des anderen verpflichtet und leben Respekt und Akzeptanz vor.
Vielfalt ist Merkmal der Lerngruppe der einzelnen Klassen. Wir sehen das Gemeinsame Lernen als einen Prozess an, den es regelmäßig zu kommunizieren und zu reflektieren gilt.
Gemeinsames Lernen ist gemeinsame pädagogische Arbeit in einem multiprofessionellen Team, die ein hohes Maß an Flexibilität erfordert.
Alle Beteiligten tragen eine gemeinsame pädagogische Verantwortung.
Folgende Förderschwerpunkte gibt es bei uns:
An unserer Schule werden zurzeit Schülerinnen und Schüler mit folgenden sonderpädagogischen Förderschwerpunkten unterstützt und gefördert:
Schülerinnen und Schülerinnen mit einem Unterstützungsbedarf im Bereich der emotionalen und sozialen Entwicklung
Im Mittelpunkt ihrer Förderung stehen die Stärkung ihres Selbstwertgefühls, der Aufbau ihrer emotionalen Stabilität durch Zuwendung und Bestätigung, der Abbau von Angst und Spannungen durch Bewegung und Entspannung, eine motorische Förderung sowie eine Förderung der Wahrnehmung und Selbststeuerung.
Die Schülerinnen und Schüler sollen lernen
in angemessener Form auf andere Menschen zuzugehen
Gefühle verbal zu äußern und mit ihnen angemessen umzugehen
sich in eine Gruppe einzugliedern
Kontakte und Freundschaften aufzubauen
Konflikte in angemessener Form zu lösen
Konzentrationsvermögen und Anstrengungsbereitschaft zu steigern
ein effektives Lern- und Arbeitsverhalten zu entwickelnSoziales Lernen geschieht immer im Miteinander. Kinder mit einem Unterstützungsbedarf im Bereich der sozialen und emotionalen Entwicklung haben bis zu ihrer Einschulung schon viel Negatives im Kontakt mit anderen erlebt. Für sie ist es wichtig, in einem Schutzraum ihr Verhalten zu reflektieren, Handlungsalternativen kennenzulernen und einzuüben.
Dieses geschieht in persönlichen Gesprächen, in Kleingruppen oder in der Klasse. Im Klassenverband findet darüber hinaus in jedem Jahrgang das „Soziale Lernen“ statt
Schülerinnen und Schüler mit einem Unterstützungsbedarf im Bereich der Sprache
Ihre Förderung bezieht sich auf den
phonetisch-phonologischen
morphologisch-syntaktischen
semantisch-lexikalischen
kommunikativ-pragmatischen Bereich
Abhängig vom Unterstützungsbedarf findet die Förderung im Einzelunterricht, in der Kleingruppe oder im Klassenverband statt.
Häufig ist für diese Schülerinnen und Schüler eine logopädische Therapie sinnvoll. Eltern werden dann entsprechend beraten. Befinden sie sich bereits in einer entsprechenden Behandlung, ist uns der Austausch mit dem Therapeuten wichtig.
Schülerinnen und Schüler mit einem Unterstützungsbedarf im Bereich des Lernens
Die Förderung dieser Schülerinnen und Schüler wird unter Berücksichtigung ihrer individuellen Lernvoraussetzungen abweichend von den Richtlinien und Lehrplänen der Grundschule umgesetzt, d. h. sie werden zieldifferent unterrichtet und erhalten ein im Lernumfang und Inhalt angepasstes individuelles Lernpensum. Durch intensive Unterstützung bei der Erarbeitung neuer Themenbereiche, entsprechendes Anschauungsmaterial, ausgiebige Wiederholungen können diese Schülerinnen und Schüler Lernfortschritte erzielen.
Für den Unterricht bedeutet dies, dass ein großes Maß an Differenzierung nötig ist. Ausgehend von den individuell formulierten Lernzielen erhalten diese Schülerinnen und Schüler auf ihre Lernausgangslage abgestimmte Lern- und Arbeitsmaterialien, entsprechende Anschauungsmaterialien:
Hilfen zur Orientierung und zum Situationsverständnis
Aufgaben, die ihre Merkfähigkeit, das Aufgabenverständnis, ihre Denk- und Transferfähigkeit stärken
zusätzliche, individuelle Unterstützung durch die Sonderpädagogin
Im Rahmen der Leistungsbewertung erhalten diese Schülerinnen und Schüler stets ein Berichtszeugnis.
Schülerinnen und Schüler mit einem Unterstützungsbedarf im Bereich des Sehens
Die Schülerinnen und Schüler erhalten zusätzlich stundenweise Unterstützung durch eine sonderpädagogische Lehrkraft für den Bereich Sehen.
Schwerpunkte des spezifischen Curriculums bei Blindheit/Sehbeeinträchtigung sind z. B.:
Strategien im Bereich der Orientierung und Mobilität
Erlernen und Nutzen der Blindenpunktschrift (-systeme)
Verbalisieren visueller Angebote (sprachliche Begleitung einer Handlung oder Situation)
Spezifische Kommunikation zwischen allen Beteiligten (Ersetzen bzw. Ergänzen des
Blickkontakts durch indirekte Ansprache)
Vermeidung von Parallelangeboten von haptischen und akustischen Informationen.
Licht und anforderungsspezifische Beleuchtung,
Gestaltung der visuellen Vorlage bezüglich Größe, Kontrast, Farbe und Anordnung,
Entfernung zum visuellen Objekt,
optische und elektronische Hilfsmittel.
Umsetzung im Unterricht
Priorität hat für uns das Prinzip „So viel äußere Differenzierung wie nötig, so wenig äußere Differenzierung wie möglich!“
Das heißt: Kinder mit und ohne sonderpädagogischen Förderbedarf lernen in allen Unterrichtsfächern möglichst gemeinsam. Dies erfordert, um den individuellen Bedürfnissen aller Kinder gerecht zu werden, Differenzierungsmaßnahmen als grundsätzliches Unterrichtsprinzip.
Jedes Kind hat einen Anspruch darauf, dort abgeholt zu werden, wo es geradesteht, d. h. die individuellen Fähigkeiten und Kompetenzen eines jeden Kindes sind Ausgangslage pädagogischen Handelns.
Dies erfordert Differenzierung der Lerninhalte und Vielfalt der Lernformen.
Organisatorisch kann dies im Rahmen einer Förderecke / Forderecke, die in jedem Klassenraum installiert ist, umgesetzt werden.
Die Sonderpädagogin kann während des Unterrichts flexibel auf die jeweiligen Bedarfe einwirken. Verschiedene soziale Unterrichtsformen werden dabei im Rahmen einer Doppelbesetzung eingesetzt.
So bekommt die Sonderpädagogin ein Bild der Schülerinnen und Schüler im Klassenverband wie auch in der Einzelförderung, was für eine systemische Beratung von Vorteil ist. Wenn es geeignet und notwendig erscheint, wird temporär auch eine äußere Differenzierung vorgenommen, die in der Regel Kleingruppen umfasst oder möglicherweise auch den einzelnen Schülerinnen und Schüler.
Hierfür existiert ein eigener Förderraum, der Platz für Kleingruppenarbeit, für motorische Übungen aber auch für Übungen, die das soziale und emotionale Verhalten der Schülerinnen und Schülern stärken.
Weitere Professionen unterstützen dieses Differenzierungsformen.
Die sozialpädagogische Fachkraft unterstützt durch Doppelbesetzung in der Klasse und verschiedene Förderangebote in Kleingruppen.
Die Schulassistenz unterstützt durch Unterstützung in der Klasse sowie individuelle Unterstützung und Begleitung verschiedener Schüler, nach Absprache mit den Sonderpädagogen und Klassenlehrer*innen.
Die Schulsozialarbeiterin unterstützt durch Angebote des sozialen Lernens, Einzelfallberatung, Streitschlichtung und Vermittlung von Hilfsangeboten unterschiedlicher Art.